Carpe Diem ... oder so

Titelbild

Laut Vertrag habe ich meinen letzten Tag beim Bildungswerk habe ich am 10. März gehabt, da dieser Tag allerdings am Sonntag ist, haben wir unser Abschiedsgespräch vor zwei Tagen gehabt und ausgemacht, dass mein letztes Kleingruppencoaching heute sein soll(te).

Das letzte Einzelcoaching - Leichte Tränen waren vorhanden

Das Abschiedsgespräch war für mich doch emotionaler als ich erwartet habe. Ich hatte leichte Tränen in den Augen und freute mich sehr darüber, dass er mich bat, mich bei ihm zu melden und einen Zwischenstand der Umschulung zu geben oder einfach nur, wenn ich etwas wissen müsste - Ob telefonisch, per WhatsApp oder Mail bleibt mir überlassen.


Unser letztes Coaching dauerte nicht lange - Es ging knappe 30 Minuten, obwohl 2 Stunden vorgeschrieben sind, aber gut, was gibt es noch zu coachen? Den morgigen Termin bei der Agentur für Arbeit haben wir geübt, es sind alle Papiere fertig und er hat mir ein Empfehlungsschreiben ausgestellt.

Mit leichten Tränen in den Augen verließ ich sein Büro, aber war auch froh das meine Teilnahme beim Bildungswerk vorbei war und was soll schon noch am Freitag, beim letzten Kleingruppencoaching schief gehen …?

Der Weg mit Hindernissen

… sehr viel! Das kann ich mittlerweile sagen.

Zwar weiß ich nicht, was die lieben Götter heute für mich geplant haben, allerdings habe ich scheinbar einen sturen und mächtigen Schutzengel, denn anders kann ich mir den heutigen Tag nicht erklären.


Jedenfalls war der Termin vom Kleingruppencoaching vor Ort in Wiesbaden angesetzt, was mich insofern geärgert hat, dass ich in den letzten Monaten es geschafft habe, insgesamt nur 4 mal nach Wiesbaden zum Bildungswerk zu müssen, die restlichen Coachings habe ich schon von zuhause aus besuchen müssen, aber natürlich wie es kommen sollte, habe ich den aller letzten Termin überhaupt vor Ort und das Bescheuertste ist: Das Thema war für mich sogar irrelevant, das Thema hieß nämlich: "Fragen im Bewerbungsgespräch" - Das Thema ist für mich soweit irrelevant, weil mein Berater und ich die letzten Monate das Thema immer wieder durchgegangen sind..

Der Bus, der scheinbar keinen Bock hat

Aber gut, was soll man machen, ich stand jedenfalls um 7:32 Uhr an der Bushaltestelle um pünktlich um 9:00 Uhr in der Einrichtung zu sein.

Da der Bus aber erst um 07:38 Uhr abfuhr, wusste ich, dass ich den nicht verpassen werde, aber eine Sache die mich durchaus wunderte, war die Tatsache, dass der Bus nicht aus der entgegengesetzten Richtung kam;

ich wusste nämlich dass die Buszentrale gefühlt am Arsch der Welt ist und auch in welcher Richtung die liegt.


Mir war schon klar, dass der Bus nicht fahren würde und um 7:44 Uhr stellte ich fest: So war es auch.

Naa, das fängt ja schon mal gut an.


Ich rief beim Bildungswerk an um Bescheid zu geben, dass ich später kommen werde und 20 Minuten später kam zum Glück der nächste Bus.

Ohne Geld und Fahrkarte wird es kompliziert

Da man in den Bus nach Wiesbaden von hier aus einfach so einsteigen kann, entweder kann man vorne einfach durchgehen oder hinten werden die Türen geöffnet, merkte ich nicht, dass ich mein Portemonnaie zuhause vergessen habe.
Das merkte ich erst auf halber Strecke, als ich schauen wollte wieviel Bargeld ich dabei habe.


Sorgen darüber machte ich mir nicht, da in Wiesbaden die Stadtbusse sehr sehr selten kontrolliert werden und es dem Busfahrer glaube ich ziemlich egal ist, wer eine Fahrkarte hat und wer nicht.

Dann würde ich halt ohne Geld auskommen müssen, da mein liebes Google Wallet gerade mit meiner Debit-Kreditkarte einen Ehestreit oder sonst was hat..


Ich stieg in Wiesbaden aus, durchquerte den Verbindungstunnel, stellte mich an ein altes kaputtes Telekom der Telekom und sah das der Bus in 7 Minuten kam - Aber leider sah ich nicht nur das, sondern auch paar liebe Leute, die mir gerade gestohlen bleiben können und das waren Kontrolleure!

Was? Wieso heute? Wieso jetzt? Muss das sein?
Egal, jetzt hieß es erstmal abwarten, welche Linie sie kontrollieren wollen.


Nach 7 Minuten musste ich feststellen: Die wollten in den Bus, den ich auch nehmen musste!

Ganz klasse, das hieß weitere 10 Minuten warten, denn in DEN Bus steige ich bestimmt nicht!

Schutzengel und Karma regeln offenbar

Ich stand in dem Bus, der mich zu meinem gewünschten Ort bringen sollte, hörte Musik und dachte nach, aber worüber weiß ich nicht mehr.

In die Realität wurde ich brutal zurück gerissen, als ich sah, dass an einer Haltestelle, die 3 Kontrolleure vom Hauptbahnhof einstiegen und ich wusste: Ich bin am Arsch!


Um das folgende anständig erzählen zu können, habe ich ein Kunststudium abgeschlossen, mich intensiv in Paint vertieft und ein Meisterwerk geschaffen, mit dem ihr arbeiten könnt. :P

Es sei angemerkt, dass es nicht der gleiche Bus ist in dem ich war, aber ich habe kein besseres Bild gefunden - Der Aufbau von dem Bus auf dem Bild ist aber ähnlich genug, um es demonstrieren zu können.


23-schlecht-gemacht-aber-es-reicht


Die Pappenheimer steigen in den Bus und es lief wie folgt ab:

  • Einer stellte sich direkt vor uns
    Und wenn ich "direkt" sage, meine ich direkt, er stand nur paar Zentimeter von mir entfernt, ich hätte seine Poren im Gesicht zählen können!
  • Einer ging in den hinteren Teil des Buses durch
  • Die Letzte ging in den vorderen Teil des Buses

Der Pappenheimer vor uns sagte seinen Standardspruch auf "Guten Morgen, die Fahrkarten bitte!" und ich hätte mir in der Sekunde in die Hose machen können.

Warum ich das folgende tat, weiß ich nicht, aber es hat scheinbar geholfen: Ich tat so als würde ich mein Portemonnaie suchen..


In der Zeit gab das Pärchen neben mir die Fahrkarten und er fing an, die einzuscannen und an diesem Punkt griff wohl mein Schutzengel ein, denn:

Man hörte plötzlich eine laute Diskussion, die ein Fahrgast mit der Kontrolleurin vorne im Bus führte, da dieser keine Fahrkarte dabei hatte. (Also der Fahrgast, nicht die Kontrolleurin)

"Mein" Pappenheimer ging nach vorne, um seine Kollegin zu unterstützen, was mir zwar Zeit gab, aber bei der nächsten Station aussteigen wollte ich nicht, da diese noch viel zu weit weg von meinem Ziel ist.

Die Diskussion endete, mein Pappenheimer kam zurück, wieder auf uns zu und ich bezweifelte, dass ich nochmal ein zweites Glück haben werde..

Doch dann..

Jemand sprach meinen Pappenheimer an!

Er drehte sich um und stellte fest, dass das eine Freundin von ihm war und die beiden fingen an munter zu quatschen, weil diese sich wohl länger nicht mehr gesehen haben.

Mein Herz machte schon einen Freudentanz, doch dann hörte ich die den schlimmsten Ruf in der Situation: "Hast du alle kontrolliert? Ja? Bist du dir sicher?!" - Es war ein sein Kollege aus dem hinteren Teil des Busses.

Während er das seinen Kollegen zurief, beäugte er mich misstrauisch, ganz klasse...


Genervt kam der Kontrolleur zu uns vier zurück und der Fahrgast neben mir zeigte seine Fahrkarte.

Und dann..

Nach dem Scannen, drehte er sich zu seiner Freundin und fing wieder an zu quatschen, ich dachte ich bin im falschen Film!


Und zu meinem ganz großen Glück kam die Kontrolleurin von vorne zu uns und rief: "Alle kontrolliert? Dann steigen wir an der nächste Station wieder aus!"

Ich fiel fast vom Glauben ab und war von meinem Schutzengel ziemlich beeindruckt.


Der Gedanke, dass der Kontrolleur von mir nur paar Zentimeter entfernt steht, das Pärchen neben mir und den Fahrgast neben mir kontrolliert, aber nicht mich, grenzt an ein Wunder, ich danke dir vom ganzen Herzen, mein lieber Schutzengel!

Kennste das Buch "Der Weg war umsonst"?

Getränkt in Euphorie traf ich beim Bildungswerk ein und schaute auf dem Bildschirm, in welchen Raum ich das Coaching habe. Da auf diesem nichts stand, schaute ich in meinen Mails nach und fand die Antwort. (Mein Berater hat mir wöchentlich zwei Mails geschickt; eine mit der Zoom-Einladung für das Einzelgruppen-Coaching, die andere mit der Zoom-Einladung für das Kleingruppen-Coaching, natürlich abgesehen von der Mail für dieses Coaching - In der dazugehörigen Mail stand der Raum und der Zeitpunkt.)

Ich klopfte an die Tür und wurde sehr misstrauisch angeschaut. Auf meinen Bericht hin wer ich bin, wurde mir gesagt, dass ich in diesem Raum wohl falsch bin.

Ouweh..

Im Gang stand zum Glück noch eine andere Dozentin, die mich fragte, was ich denn suchen würde.

Ich sagte ihr die Daten, nur um zu hören, dass ich leider umsonst gekommen bin, da der Kurs auf den Tag zuvor gelegt wurde, da die Dozentin heute einen wichtigen Termin hat.


Bitte was? Ich habe das achte Weltwunder erlebt, Stress ohne Ende gehabt, nur um DAS zu hören?!

Ganz klasse...


Ich bat die Dame, meinem Berater und der Dozentin Bescheid zu geben, drehte mich um und verließ das Bildungswerk.

Es war 09:43 Uhr, ich habe "Feierabend" und machte mich auf den Weg nach Hause.


Diesen Text hier verfasse ich während ich am Hauptbahnhof auf den Bus warte, der mich wieder nach Hause bringt.


Gott, war das ärgerlich, aber eines kann ich sagen: Der letzte Tag beim BIldungswerk wird für mich unvergesslich bleiben!

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